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RAHMENRICHTLINIEN - GYMNASIALE OBERSTUFE - FACH: ENGLISCH

RAHMENRICHTLINIEN - GYMNASIALE OBERSTUFE - FACH: ENGLISCH (in Kraft seit 2003)

Die wichtigsten Auszüge aus og. Rahmenrichtlinien:

3.2.1 Grundkurs
Grundkurse wenden sich an Schülerinnen und Schüler, die ihr Sprachkönnen weiter ausbauen oder festigen wollen, um sich nach dem Abitur diese Kenntnisse im Privatleben, im Beruf oder im Studium praktisch nutzbar zu machen.   ....
Grundkurse sind daher vorwiegend anwendungsorientiert und entwickeln so ein eigenständiges Profil gegenüber den Leistungskursen, indem sie die Übertragbarkeit von Lern- und Kommunikationsstrategien zwischen den Sprachen sowie die Verwendbarkeit der im Englischunterricht erworbenen Kompetenzen in anderen Fächern und schließlich in der Lebenspraxis erfahrbar machen, z. B.

  • reading skills und Informationsaufnahme in den gesellschafts- und naturwissenschaftlichen Aufgabenfeldern
  • Aufgeschlossenheit für Gestaltungsformen im sprachlich-literarisch-künstlerischen Aufgabenfeld
  • presentation skills für sprachliches Handeln in unterschiedlichen Interessens- und Berufsfeldern
  • Medienkompetenz im schulischen und außerschulischen Bereich.
    Vor diesem Hintergrund ist die Arbeit in Grundkursen vor allem gekennzeichnet durch
  • die Sicherung einer für alle Schülerinnen und Schüler gemeinsamen Grundbildung
  • die Vermittlung grundlegender und vornehmlich praxisorientierter Arbeitstechniken
  • die Auswahl von Texten mit einer weitgehend an der Standardsprache orientierten Lexik und Syntax, mit einer den Leistungsmöglichkeiten der Lerngruppe angemessenen gedanklichen Komplexität und Informationsdichte sowie mit überschaubarer Struktur
  • eine im Vergleich zu Leistungskursen stärkere Aufbereitung der Unterrichtsmaterialien für die Schülerinnen und Schüler (mehr Wort- und Sacherläuterungen)
  • eine stärkere Lenkung der mündlichen und schriftlichen Sprachproduktion durch Leitfragen und Arbeitsaufträge
  • eine sinnvolle Einschränkung der zu behandelnden Teilaspekte eines Themas und dessen Orien-tierung an den praktischen Interessen der Gruppenteilnehmer.


3.2.2 Leistungskurs
Leistungskurse wenden sich an Schülerinnen und Schüler, die ihren persönlichen Schwerpunkt auf eine möglichst differenzierte Kommunikationsfähigkeit in der Zielsprache legen und ein besonderes Interesse an den englischsprachigen Kulturen haben.
Leistungskurse dienen einer exemplarisch vertieften wissenschaftspropädeutischen Ausbildung. Sie sind daher gerichtet auf

  • eine systematische Beschäftigung mit wesentlichen, den Aspektreichtum des Faches verdeutlichenden Inhalten
  • eine vertiefte Beherrschung der fachlichen Arbeitsmittel und -methoden, ihre selbstständige Anwendung und theoretische Reflexion
  • die Reflexion der Rolle des Faches im Rahmen einer breit angelegten Allgemeinbildung und im fachübergreifenden und fächerverbindenden Zusammenhang.

Auch Leistungskurse erfüllen damit einerseits die Anforderungen hinsichtlich der Prinzipien von Anwendungsbezug und Transfer; andererseits nutzen sie aber im Vergleich zum Grundkurs in besonderer Weise die Chancen und Möglichkeiten, die sich aus der Entscheidung der Schülerinnen und Schüler für eine Spezialisierung durch die Wahl des Leistungskurses Englisch ergeben.
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Vor diesem Hintergrund sind Leistungskurse im Vergleich zu den Grundkursen gekennzeichnet durch

  • die Vermittlung eines vertieften wissenschaftspropädeutischen Verständnisses und erweiterter Spezialkenntnisse
  • umfangreichere Kenntnisse in den Bereichen der Lexik und des Systems der englischen Sprache und die Einsicht in die Funktion dieser Elemente
  • ein differenzierteres Ausdrucksvermögen, das zu einer bewussten Verwendung sprachlicher Mittel befähigt, welche die eigene Redeabsicht verwirklichen und der Kommunikationssituation sowie dem Adressaten gerecht werden
  • eine intensivere Behandlung der Themen, die zu vertiefter Einsicht in größere Zusammenhänge führt
  • die Behandlung auch schwierigerer und umfangreicherer Texte
  • die stärkere Einbeziehung der historischen und gesellschaftlichen Dimension im Umgang mit der Zielsprache und den inhaltlichen Gegenständen des Unterrichts
  • die Entwicklung einer systematischen und methodisch abgesicherten Vorgehensweise bei der Erschließung von Texten
  • die Berücksichtigung verschiedener literaturwissenschaftlicher Methoden und formalästhetischer Aspekte der Texte
  • die stärkere Beteiligung der Schülerinnen und Schüler bei der Auswahl der Einzelthemen innerhalb des Kurses sowie bei der Wahl der Bearbeitungsmethoden.

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3.2.3 Projektkurs
Die Schülerinnen und Schüler können in der Kursstufe an mindestens einem Projektkurs pro Schuljahr teilnehmen. Diese Kurse können, sofern sie Methoden und Inhalte des Faches als bestimmende Elemente enthalten, als Englischkurse gewertet werden.
Projektkurse bieten innerhalb des Faches die Möglichkeit zur Schwerpunktsetzung und Spezialisierung auf bestimmte Sachgebiete. So sind Kurse über Film- oder Theaterarbeit denkbar, in denen das kreative Gestalten in englischer Sprache im Vordergrund steht.
Ebenfalls kann in Projektkursen die sprachliche Kompetenz der Schülerinnen und Schüler beispielsweise im Bereich von Mathematik, Naturwissenschaft und Technik oder Recht und Wirtschaft vertieft werden.

......
Im weiteren Verlauf der Kursarbeit werden dann zunehmend sprachlich anspruchsvollere Texte einbezogen, die zum Beispiel gedanklich abstrakter Natur sein können. Auch beim Erlernen von Arbeitstechniken ist eine systematische Progression erforderlich, die dem Kompetenz- und Kenntniszuwachs der Schülerinnen und Schüler Rechnung trägt. Während zu Be-ginn noch eher gelenkte Analyseschritte im Vordergrund stehen (zum Beispiel die Vorgabe bestimm-ter Untersuchungskriterien), sind in den folgenden Halbjahren Phasen einzuplanen, in denen die Schülerinnen und Schüler nicht nur die bisher verwendeten Methoden reflektieren, sondern auch ei-gene methodische Zugriffe vorschlagen und selbstständig ausprobieren. Bei der Auswahl bestimmter Kursthemen und ihrer Ausgestaltung ist die Lerngruppe zunehmend zu beteiligen. Darüber hinaus sind aktuelle Ereignisse und Entwicklungen einzubeziehen.
3.3.2 Verbindliche Inhalte für die Vorstufe
Verbindliche Vorgaben für den Unterricht in der Vorstufe sind:

  • die Erarbeitung einer Ganzschrift in einem thematischen Kontext
  • eine kurze, themenbezogene Präsentation durch jede Schülerin und jeden Schüler. Am Ende der Vorstufe sind die Schülerinnen und Schüler in der Lage
  • zur Erstellung einer strukturierten Zusammenfassung und deren Präsentation sowohl schriftlich als auch mündlich
  • zur Formulierung einer begründeten Stellungnahme sowohl schriftlich als auch mündlich
  • zur Abfassung einer kurzen, themenbezogenen Ausarbeitung
  • zur sachgerechten Nutzung ein- und zweisprachiger Wörterbücher.

Der Unterricht in „Profilklassen“, der auf ein Überspringen der Vorstufe ausgerichtet ist, muss durch seine Anlage gewährleisten, dass die o. g. Inhalte und Ziele bereits bis zum Ende des Jahrganges 10 erarbeitet werden.
3.3.3 Verbindliche Inhalte für eine viersemestrige Kursfolge
Folgende Gegenstände sind bei einer viersemestrigen Kursfolge verbindlich:
  • Längere Unterrichtseinheiten zu jeweils einer anglophonen Kultur in Europa und in Nordamerika mit ihrem politisch-sozialen System und in ihrer historischen Bedingtheit. (Solche Themen - für Kurshalbjahre oder Unterrichtseinheiten - sind beispielsweise: Britain’s/Ireland’s Role in Europe, The Colonial Past, The American Experience, America’s Role in the World, Immigrant Societies, Multi-Cultural Societies, Regional Diversity.)
    Die Behandlung von Themen aus weiteren englischsprachigen Ländern wie z. B. Australien, Neu-seeland, Indien und Südafrika kann je nach Interessenlage der Lerngruppe erfolgen.
  • Eine längere Unterrichtseinheit zu einem sozialen, wirtschaftlichen oder technisch-wissenschaftlichen Thema in einem globalen Kontext. (Solche Themen - für Kurshalbjahre oder Unterrichtseinheiten - sind beispielsweise: Youth Cult/Ageing, Gender Roles and Family Structures, Social Divi-sions and Classes, The Caring Society, Changes in the Workplace, The Global Labour Market, The Tourist Industry, Planet Earth, Genetic Engineering.)
  • Im Leistungskurs ist die Behandlung Shakespeares im Rahmen einer längeren Unterrichtseinheit verpflichtend. Dies ergibt sich aus der Zeitlosigkeit seiner Themen, die sich dokumentiert in der Omnipräsenz seines Werkes nicht nur in der englischsprachigen Welt.
  • Im Sinne medialer Vielfalt muss der Unterricht zum Gegenstand haben:
  • die Behandlung von Roman, Drama, Spielfilm und literarischen Kurzformen sowie Rundfunk- oder Fernsehsendungen
  • die Behandlung von Sachtexten zum Thema der jeweiligen Unterrichtseinheit
  • die Durchführung themenbezogener Internet-Recherchen.
  • Im Sinne praxisorientierter Mündlichkeit hat der Unterricht zu gewährleisten, dass die Schülerinnen und Schüler Fertigkeiten entwickeln
  • zu sach- und adressatengerechtem Sprachverhalten in unterschiedlichen Kommunikationssituationen (z. B. Moderation, Rollenspiel, Simulation, formal debate, Interview, freie Diskussi-on)
  • zu zielgruppenorientierter Präsentation von Sachverhalten oder Ergebnissen des Unterrichts oder der eigenen Arbeit unter Rückgriff auf ein gesichertes Repertoire von Präsentationstechniken und -strategien
  • zur Vermittlung in zweisprachigen Situationen.

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(Umgang mit literarischen Texten):
Während und nach der Lektüre bieten sich folgende Aktivitäten an:
  • Lesetagebuch/-protokoll führen
  • Bilder/Fotos zum Text finden
  • historische Illustrationen und Dokumente in Bezug zum Text setzen
  • Umsetzen von Leseeindrücken in Standbilder (freeze frames) und deren Deutung
  • Umsetzen von Leseeindrücken in visuelle Darstellungen (z. B. Collagen, wall displays)
  • Rekonstruktion von Texten (Lücken ausfüllen; Textverfremdungen korrigieren)
  • szenisches Interpretieren und darstellendes Lesen (play reading)
  • Ausgestalten von „Leerstellen“ im Text
  • Fortsetzen eines Textes oder von Textteilen
  • Darstellung des Inhalts aus einer anderen Erzählperspektive
  • Umschreiben des Textes in eine andere Textform
  • Erstellung eines Textes zur Lektüre (z. B. Theaterprogramm, Buchbesprechung für das Internet).

5.3 Klausuren
Die Klausuren in der gymnasialen Oberstufe sind materialgebunden. Sie gehen aus von einer Text-vorlage in der Zielsprache, die mit weiteren Medien verbunden werden kann. Dazu gehören visuelle Vorgaben (z. B. Diagramm, Schaubild, Statistik, Karikatur, Foto, Kunstbild, Ausschnitt aus Film oder Fernsehsendung) und Hörtexte (Auszüge aus Nachrichtensendungen, Lieder, Hörbücher, Reden, In-terviews). Teil der Materialien kann auch ein deutscher Text sein, der in der Zielsprache zusammenzufassen ist. Eine solche Aufgabe ist in hohem Maße anwendungsbezogen und stellt komplexe Anforderungen an die sprachlichen Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler.
Alle den Schülerinnen und Schülern vorgelegten Materialien bilden eine thematische Einheit und wer-den durch die Aufgabenstellung miteinander verknüpft.
Mögliche Aufgabentypen sind:

  • Aufgaben zum Leseverstehen oder zum ggf. bildgestützten Hörverstehen
  • bei visuellen Materialien: deskriptive oder kreative Aufgaben (z. B. Abfassen von Dialogen)
  • Zusammenfassung eines deutschen Textes in der Zielsprache
  • Aufgaben zur Analyse formaler Aspekte
  • semi-kreative Aufgaben zum formalen Bereich (z. B. Wiedergabe einer Geschichte aus einer an-deren Erzählperspektive oder Wiedergabe eines Textes auf einer anderen Sprachebene)
  • Kommentaraufgaben, die auch situativ eingebunden sein können (Leserbriefe, reviews, Kurzre-den)
  • Aufgaben, welche die Materialien und das im Kurs erworbene Wissen zueinander in Beziehung setzen
  • kreative Aufgaben (z. B. Fortführung einer Geschichte unter Berücksichtigung des in der Vorlage gesetzten Rahmens).
Aufgabentypen, die den Schülerinnen und Schülern in Klausuren und der schriftlichen Abiturprüfung vorgelegt werden, sind im Unterricht angemessen vorzubereiten und einzuüben.
Die Auswertung der Klausuren ist integraler Bestandteil des Spracherwerbsprozesses. Bei der konti-nuierlichen Verbesserung ihrer sprachlichen Leistung sind die Schülerinnen und Schüler darin anzu-leiten, ihre persönlichen Fehlerprofile zu analysieren, indem sie häufige Fehlerquellen systematisch erfassen (z. B. nach grammatikalischen und lexikalischen Kriterien in einer Lernerkartei). Auch auf diese Weise wird die Fähigkeit der Schülerinnen und Schüler zur Selbstkorrektur geschult. Bei der sprachlichen Bewertung von Klausuren werden Art, Schwere und Häufigkeit der Verstöße ge-gen sprachlichen Normen sowie die Qualität des sprachlichen Ausdrucks integrativ berücksichtigt. Die Bewertung der Qualität des sprachlichen Ausdrucks kann für Schülerinnen und Schüler anhand der folgenden Übersicht transparent gemacht werden:

Lexik Syntax Texterstellung
Umfang Klarkeit Textaufbau
Angemessenheit Variation gedankliche
Verknüpfung
Treffsicherheit Komplexität Ökonomie
sprachtypische
Wendungen
sprachtypische
Strukturen
Stringenz
Selbstständigkeit
gegenüber der Textvorlage
   

Bei der inhaltlichen Bewertung von Klausuren wird geprüft, im welchem Maß es den Schülerinnen und Schülern gelingt, die vorgelegten Texte und Materialien im Sinne der Aufgabenstellung zu bearbeiten. Grundlegende Kriterien sind bei allen möglichen Aufgabentypen die Stringenz des jeweiligen Schüler- textes sowie dessen logischer Aufbau und folgerichtige Argumentation. Weitere Kriterien je nach Aufgabenart sind:

  • Vollständigkeit und Korrektheit bei Aufgaben, die auf das Leseverstehen, das ggf. bildgestützte Hörverstehen oder auf deskriptive Fertigkeiten abzielen, bzw. die Qualität der Verknüpfung einer visuellen Vorlage mit dem Ausgangstext
  • Stimmigkeit und Prägnanz eines in der Zielsprache zusammengefassten Textes
  • der aufgabenbezogene Einsatz fachlicher Kenntnisse und Methoden bei analytischen oder semi- kreativen Aufgaben zum formalen Bereich
  • die Verfügbarkeit von im Unterricht erworbenem Hintergrundwissen und dessen aufgabenrelevan- ter Einsatz
  • der Grad des Transfers von erworbenem Wissen auf andere Situationen bzw. auf persönliche Er- fahrungen und Einstellungen bei Kommentaraufgaben und die Qualität der Begründung einer Stellungnahme
  • die Einhaltung des gesetzten Rahmens, die Folgerichtigkeit und die Originalität bei kreativen Auf-gaben. Die Korrekturen dürfen sich nicht auf den Vermerk von Mängeln beschränken, sondern müssen auch Vorzüge kennzeichnen (Positivkorrektur).

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