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Kombinierte Aufgabe (Vorgaben lt. EPA):
Die kombinierte Aufgabe besteht aus einer Textaufgabe und sprachpraktischen
Teilen. Das sind Aufgaben:
. zur mündlichen Sprachkompetenz,
. zur Sprachmittlung,
. zum Hör- bzw. Hör-/Sehverstehen.
In der kombinierten Aufgabe reduziert sich die Bearbeitungszeit für die Textaufgabe entsprechend.
Maximal zwei sprachpraktische Teile sind zulässig.
Die Prüfungsteile können zeitlich getrennt voneinander durchgeführt werden.
In der kombinierten Aufgabe überwiegt in der Bewertung der Anteil der Textaufgabe gegenüber
den weiteren Aufgaben. Entsprechend dem jeweiligen Verhältnis wird die Gesamtnote
aus den Teilnoten ermittelt.
1. Aufgabe zur mündlichen Sprachkompetenz
Um der Bedeutung der mündlichen Sprachkompetenz in der Abiturprüfung Rechnung zu
tragen, besteht die Möglichkeit, in Verbindung mit der Textaufgabe, eine Überprüfung der
Fähigkeiten und Fertigkeiten des mündlichen Sprachgebrauchs durchzuführen. Im Unterschied
zu anderen mündlichen Prüfungen (vgl. Abschnitt 4.) sollte im Zentrum dieser Prüfung
besonders der Nachweis der Diskurs- und Interaktionsfähigkeit stehen.
Die Prüfung kann sich inhaltlich auf einen Themenbereich beschränken. Ein inhaltlicher oder
formaler Bezug zur Textaufgabe ist nicht erforderlich.
Vorgelegte Materialien dienen an dieser Stelle als Impuls zum Sprechen und müssen nicht
in allen Anforderungsbereichen vertieft bearbeitet werden.
Die Prüfung kann als Einzel-, Partner- oder Gruppenprüfung durchgeführt werden. Sie muss
so angelegt sein, dass die Prüflinge Gelegenheit erhalten, die angeführten Fähigkeiten
nachzuweisen. . Wird die Form der Partner- oder Gruppenprüfung gewählt, ist durch Begrenzung
der Gruppengröße, durch die Themenstellung und die Gestaltung des Prüfungsgesprächs
sicherzustellen, dass die individuelle Leistung eindeutig bewertet werden kann.
Hierzu eignen sich insbesondere Prüfungsaufgaben, bei denen unterschiedliche Aspekte
eines Problems behandelt werden.
2. Aufgabe zur Sprachmittlung
Sprachmittlung, die Überführung eines Inhalts von einer Ausgangssprache in eine Zielsprache,
gewinnt im Rahmen einer praxis- und lebensrelevanten Ausrichtung des Englischunterrichts
als ein Aspekt der kommunikativen Fähigkeiten und Fertigkeiten an Bedeutung. Deshalb
wird in der Abiturprüfung die Möglichkeit einer Aufgabe zur Sprachmittlung in Verbindung
mit der Textaufgabe vorgesehen. Insbesondere sind hier folgende Aufgabenformen
möglich :
. Die sinngemäße (schriftliche oder mündliche) Übertragung oder Zusammenfassung des
wesentlichen Gehaltes eines oder mehrerer deutscher Ausgangstexte ins Englische;
. die sinngemäße (schriftliche oder mündliche) Übertragung oder Zusammenfassung des
wesentlichen Gehaltes eines oder mehrerer englischer Ausgangstexte ins Deutsche;
. Sprachmittlung durch sukzessive Wiedergabe von mündlichen Aussagen.
Bei der Übersetzung als einer spezifischen Form der Sprachmittlung erfährt das Wissen über
Sprache eine stärkere Betonung. Die Übersetzung überprüft die Fähigkeit, englische
Texte detailgenau ins Deutsche oder deutsche Texte ins Englische zu übertragen. Dabei
geht es um
. das Verstehen der Wörter und Wendungen im Zusammenhang,
. das Verstehen bzw. Erschließen komplexer Satzstrukturen,
. das Verstehen der Gesamtaussage des zu übersetzenden Textes,
. eine angemessene Wiedergabe des englischen Textes in deutscher oder des deutschen
Textes in englischer Sprache.
Für die Übersetzung eignen sich Texte oder Textabschnitte, die zusammenhängende Gedankengänge
unter Verwendung komplexer Satzstrukturen ausdrücken.
Veränderungen in den sprachlichen Strukturen des Originaltextes sind unzulässig.
Poetische Texte und Texte mit ähnlich ausgeprägtem stilistischen Anspruch sind als Vorlagen
nicht geeignet.
3. Hör- bzw. Hör-/Sehverstehensaufgabe
Eine gesonderte Überprüfung der Kompetenz des Hör- bzw. Hör-/Sehverstehens erfolgt nur,
wenn sie nicht bereits Bestandteil der Textaufgabe ist. Geeignet für eine Hör- bzw. Hör-
/Sehverstehensaufgabe sind bevorzugt folgende Texte: Radio-/Fernseh-Mitschnitte aus
Nachrichtensendungen, Interviews, Reden, Gespräche, Diskussionen, Dialoge, Hintergrundberichte
usw. Als akustische / audiovisuelle Textvorlage dient ein Text von in der Regel
nicht mehr als fünf Minuten Länge. Er wird den Prüflingen über einen Ton-/Bildträger
dargeboten. Er kann vorher schriftlich oder mündlich in einen Zusammenhang gestellt, er
kann außerdem in geeigneter Weise sprachlich vorentlastet werden.
Schwerpunkte in der Überprüfung sind hier für das Hör- bzw. Sehverstehen charakteristische
Leistungen, besonders die auf wesentliche Inhaltsteile zielende reduzierte Informationsentnahme,
die Fähigkeit zu thematisch integrierender Informationsverarbeitung trotz
(möglicherweise) häufigen Sprecherwechsels und elliptischer Sätze, und der Nachweis eines
umfassenden Verständnisses des Sprechzusammenhangs.
Zur Überprüfung des Hör- bzw. Sehverständnisses sollen auf diese Fertigkeiten abzielende
Teilleistungen gefordert werden. Dazu gehören kurze ausformulierte Antworten auf knappe
Fragen, Inhaltsangaben sowie die erzählende oder berichtende Wiedergabe von Teilabschnitten.
Aufgabenbeispiel für den Leistungskurs
Aufgabenart: Kombinierte Aufgabe
Teile: Aufgabe zum Hörverstehen und zur mündlichen Sprachkompetenz
Thema: Life in Britain
Quelle: Any questions? BBC Radio 4, March 16th, 2001.
Länge der Tonvorlage: 4‘30 “ min.
Arbeitszeit:
Für diese Teile der Kombinierten Aufgabe sind insgesamt 60 Minuten zu veranschlagen
(das Vorspielen der Tonvorlage nicht mitgerechnet).
Schülerarbeitsbogen:
“Any questions?”
You are listening to the programme “Any questions?“ announced in the Radio Times as follows: “BBC R4
FM 8.00 p.m. Fri 16. From Borough Green Village Hall in Kent, Jonathan Dimbleby chairs a discussion among
panellists including Nick Brown MP and Archie Norman MP.”
On Saturday, 1.15 p.m., you tune in for the repetition of Friday’s edition, taking notes, as you intend to participate
in a radio programme following “Any questions?“. This is “Any answers?“, where listeners are invited
to air their own view on the given subject.
Assignments:
You write your notes referring to the following:
1. the question put forward by Joan Knowles and the answers given by Archie Norman’s and Nick Brown;
2. your assessment of what Tina van Houts has to say, and the way she speaks.
You then dial 08 700 010 0444 to phone the BBC. You
3. refer to the question,
4. refer to what Archie Norman and the Dutch journalist said,
5. give your own opinion on the subject; you may underline your point by referring to the novel “A Kestrel for
a Knave“.
. While you are telephoning, record what you say. Talk for about three minutes.
Transkription des Textes
- Our first question please.
- Joan Knowles. We hear today that the case against Marjory Evans, a head teacher in Wales,
has been overturned. Isn’t it time for a major rethink of our laws which at present mean that
teachers can’t even touch a child, let alone discipline the unruly without the risk of being dragged
through the courts?
- Archie Norman.
- Em, well, well I think it’s time for a common sense. Em... the most worrying thing about this
case is not just that Marjory Evans faced a prosecution possibly ruining... ruined her career.
But more than that the enquiry took 18 months to go through and cost the tax payer many many
thousands of pounds over an instant that most people would consider to be rela.. relatively
minor. Look... look I’m not in favour obviously, nobody is in favour of teachers using excessive
force of any kind, but in this particular case it appears eh.. that she is going to be com...
completely exonerated ... the wohle case was unnecessary... the time has come to say that
teachers have to be allowed to get on with teaching... eh and we have to Stopp battering them
with a lot of political, politically corect regulations. You know, at the end of the day, good
schools are made of good teachers. And if we just support teachers a little bit more and stop
prosecuting them and worrying about harass... harassing them with regulations we’ll end up
with better schools. (Applause)
- Lembit Opik.
- While I agree with what Archie Norman says, I think I am a bit surprised to hear a Conservative
say that. Let’s just bear in mind: many of the regulations that do shackle teachers were actually
introduced between 1979 and 1997, and the proposition of the Liberal Democrats is to actually
give teachers the pride and the space to do the job that they chose to do, not to get rich, but
because they really do care about the young people in this... in this country.
- Tina von Houts. (Applause)
- Well, I think in this country, of course you were probably the last country in Europe that used
corporal punishment in schools, which has always horrified people from across the sea - I am
Dutch and I... I can’t remember that ever in education in my generation and not in my parents’
generation - so maybe you have become a bit more oversensitive and... and gone the other
way... eh... maybe this is sort of still, hopefully, .. general guilt complex in this country ... because
it’s of course horrific to.. to hit children in school although my Greek neighbour in London,
a very lovely grandmother always says „A good smack comes from paradise.“ And,..,.
and, so sorry I think you shouldn’t be so... sort of have too, too many rules about all sorts of
things, but, you know, in general, a good teacher in a good school should never need to hit anybody.
You know, I, I, I was in good schools in Holland, state schools, we were awful to our
teachers often, but they could always keep discipline by, you know, lots of devious sorts of
means, beacause most children hate much more having to stay at school longer on free afternoons
than they hate being with your regulations.
- O.k. Thank you very much. And Nick Brown has just swept into the room. Em... welcome Mr.
Brown. Eh.. „We hear today, the question is,...“ (Applause)
- Don’t do that every time... get your own clap... The case against Marjory Evans, the head teacher
in Wales, and the question is put “Isn’t it time given that ... it has been overturned the ...
her expulsion, as it were, isn’t it time for a major rethink of the laws which mean that teacher
can’t even touch a child, let alone discipline the unruly without the risk of being dragged
through the courts?
- Well, I’ve only followed this in the papers like everyone else. I felt very sorry for Marjory Evans.
And I also think that the school governors seem to have made an awful meal of this. I don’t
know that advice they were being given. But it seems to have been strung out for a very long
time.
- While you’re still getting your breath back we’ll go on to our next question.
- I’ve run all the way from Leeds Castle. (Applause.)
- If you don’t live in Kent... If you don’t live in Kent you might think Leeds Castle is in Yorkshire,
but it isn’t, it’s actually in Kent. Our next question please.
Unterrichtliche Voraussetzungen:
Die sprachliche Arbeit zielte u.a. auf die Entwicklung von audiovisueller
Kompetenz, Niveau in der Bandbreite B 2 – C1 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens.
Inhaltlich knüpft die Textvorlage an eine Unterrichtseinheit “Youngsters in Britain“ (hier: die Behandlung
des Romans von Barry Hines: “A Kestrel for a Knave“ und des darauf basierenden Films
“Kes” ) .
Erwartungshorizont:
Die Aufgaben 1und 2 werden innerhalb von 30 Minuten schriftlich gelöst; die Lösung
der Aufgaben 3 bis 5 ist nach weiteren 30 Minuten auf Band abzuliefern.
(zu 1.) Joan Knowles:
Teachers and corporal punishment / the case against Marjory Evans, a head
teacher in Wales, has been overturned
Archie Norman: not in favour of teachers using excessive force of any kind, but this particular
case was a minor case / the enquiry took too long to go through and cost a lot for the tax payer
/ so the whole case was unnecessary / the public should rather support teachers than prosecute
them and no longer harass them with regulations.
Nick Brown: only followed the case in the papers / felt very sorry for Marjory Evans / thinks that
the school governors over-reacted / that the case has been strung out for a very long time.
(zu 2.) Tina van Houts:
A Continental reaction / the reaction of a person who never experienced corporal
punishment and who would never be in favour of it / some very direct criticism, perhaps
not too welcome in Britain (is this the reason why members of the audience do not applaud ? ).
Her English: rather fluent with a Dutch accent.
(zu 3.)
Erwartet wird der Bezug zur Diskussionsrunde und zur Frage der Joan Knowles (AFB I).
(zu 4.)
Zu referieren sind die Standpunkte des Abgeordneten Archie Norman (s.o.) und der
Journalistin Tina van Houts. Letztere: it’s horrific to hit children in school / the British have probably
gone too far with regulations / a good teacher in a good school should never need to hit
anybody, but could, for instance, keep children at school longer on free afternoons.
(zu 5.)
Vom Schüler wird eine Auseinandersetzung mit Positionen zur körperlichen Züchtigung
in der Schule erwartet. Dabei kann er Erfahrungen aus seinem eigenen Schulleben einbringen
oder Bezug nehmen zu einzelnen Passagen des im Unterricht behandelten Romans “A Kestrel
for a Knave”.
Mögliche Aussagen: corporal punishment, be it minor or excessive, not suited as means of education;
corporal punishment forbidden in German schools; a relic of yesteryear and a sign of
weakness, only creating negative reactions on the part of the pupils; a good teacher should
have other means of guiding pupils, e.g. addressing disobedient pupils personally and listening
to them; keeping a pupil in school after hours is no longer an effective means of education; equality
in teacher – pupil relationships impossible if corporal punishment of any sort is tolerated; corporal
punishment reflects a deeply undemocratic relationship; teachers who do not listen
will not come to know their pupils, will not be able to really help them.
All this probably a Continental view. Even Barry Hines, who in his novel “A Kestrel for a Knave”
definitely condemns corporal punishment in schools, allows the perfect educator (Mr. Farthing) to jab a
pupil (McDowall):
Quelle: Einheitliche Prüfungsanforderungen in der Abiturprüfung Englisch
(Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 01.12.1989 i.d.F. vom 24.05.2002)
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